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08:35 Uhr

Warnstreik soll Nahverkehr in Niedersachsen lahmlegen

Fahrgäste in Niedersachsen brauchen starke Nerven: Ein ganztägiger Warnstreik bremst heute den Nahverkehr in vielen Regionen. Was die Gewerkschaft Verdi damit erreichen will.
Verdi-Warnstreik
Verdi-Warnstreik, © AVG (Archiv)
Pendlerinnen und Pendler in Niedersachsen müssen sich auf erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr einstellen: Verdi hat für heute zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind zahlreiche Regionen, darunter das Braunschweiger Land, Hildesheim, Lüneburg, Nordhorn, Stade und Verden, wie die Gewerkschaft mitteilte. "Die Arbeit ist überall niedergelegt", sagte ein Verdi-Sprecher am Morgen. Der Warnstreik habe wie geplant begonnen. 

Bei folgenden Verkehrsbetrieben kommt es demnach zu Ausfällen:

- KVG Braunschweig (Verkehrsgebiet südöstliches Braunschweiger Land, Salzgitter, Wolfenbüttel und Helmstedt)
- Regionalverkehr Hildesheim
- KVG Lüneburg
- KVG Stade (Stade, Buxtehude und Cuxhaven)
- Öffis Hameln-Pyrmont GmbH
- Verdener Verkehrsgesellschaft
- Nutzfahrzeuge Nordhorn
- VLG Gifhorn
- Omnibusbetriebe von Ahrentschildt in Zeven
- Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya

Bereits am Morgen sind Versammlungen auf den Betriebshöfen geplant. Der Verdi-Bundesfachgruppenleiter Busse und Bahnen, Andreas Schackert, soll in Lüneburg (ab 7.30 Uhr) zu den Beschäftigten sprechen.
Warum die Gewerkschaft den Druck erhöht

Laut Verdi wurde der Termin des Warnstreiks bewusst gewählt: "Noch vor Beginn der Abiturprüfungen und mit langer Vorlaufzeit angekündigt, um den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28. April zu erhöhen – ohne die Fahrgäste über Gebühr zu belasten", heißt es in einer Mitteilung. Der Arbeitskampf sei eine Reaktion auf das zuletzt vorgelegte und aus Sicht der Gewerkschaft unzureichende Angebot der Arbeitgeberseite. 
Verdi fordert: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit."

Hintergrund ist ein Tarifkonflikt: Beschäftigte, für die der Tarifvertrag Verkehrsbetriebe Niedersachsen mit dem Arbeitgeberverband AVN gilt, erhalten laut Verdi weniger Lohn als ihre Kolleginnen und Kollegen im Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N). Die Differenz im Fahrdienst betrage bis zu 3,30 Euro pro Stunde. Verdi fordert daher: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit."

Für den nächsten Verhandlungstermin am 28. April erwartet die Gewerkschaft einen Vorschlag von der Arbeitgeberseite, wie der Verdi-Sprecher sagte. Sollte es nicht vorangehen, komme ein weiterer Warnstreik in Betracht. Der Arbeitgeberverband Nahverkehr Niedersachsen (AVN) war am Morgen zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
© dpa | 22.04.2025 05:29

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