Der Auftragswert liegt nach Alstom-Angaben bei über 60 Millionen Euro. Das Unternehmen will bis 2029 zunächst vier Prototypen-Fahrzeuge mit der Technologie für ETCS und ATO ausstatten und durch das Zulassungverfahren bringen. Durchgeführt werden sollen die Arbeiten am Alstom-Standort in Hennigsdorf.
Der Vertrag mit der S-Bahn Hamburg umfasst zudem die Lieferung der technischen Ausstattung für die Nachrüstung der übrigen 78 Züge, so Alstom. Auch die Begleitung der Serienumrüstung, die durch die Deutsche Bahn erfolgt, sei Vertragsbestandteil.
Die 82 S-Bahnen gehören zum ersten Abruf von BR 490-Zügen aus dem Jahr 2013. 64 S-Bahnen aus dem zweiten Abruf sind bereits ab Werk mit ETCS und ATO ausgestattet. In Zukunft soll dann die S-Bahn Hamburg mit der gesamten BR 490-Flotte fit für den digitalen Bahnbetrieb sein.
"Die Kombination von Digitalisierung und Automatisierung ist der Schlüssel für mehr grüne Mobilität auf der Schiene. Sie ermöglicht eine engere Zugtaktung und höhere Fahrgastzahlen bei gleichzeitig verringertem Energieverbrauch. So gehen Klimaschutz und Verkehrswende erfolgreich Hand in Hand", erläutert Tim Dawidowsky, Präsident der Region Zentral- und Nordeuropa, Alstom. Jan Schröder, Vorsitzender der Geschäftsführung S-Bahn Hamburg, ergänzt: "Die Volldigitalisierung der Flotte ist ein Meilenstein für mehr Kapazität, bessere Qualität und höhere Effizienz im S-Bahn-Verkehr."
Mit über 120 ETCS-Projekten weltweit, rund 24.800 Onboard-Einheiten vom Typ Onvia Cab in über 200 Fahrzeugtypen und mehr als 13.300 Kilometern ausgestatteter Strecken ist Alstom international nach eigenen Angaben führend bei der Digitalisierung des Bahnverkehrs. Onvia Cab ist konzipiert für den Einbau und die Integration in alle neuen und bestehenden Fahrzeuge unabhängig vom Hersteller.
In Deutschland rüstet Alstom unter anderem beim Projekt "Digitaler Knoten Stuttgart" 215 S-Bahnen und 118 Regionalzüge mit ETCS und ATO aus.
© schiene.de mit Alstom | Abb.: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben (Archiv) | 11.04.2025 07:44