Berlin
Vor 3 Tagen

A100-Brücke: S-Bahn-Verkehr bleibt bis auf weiteres gesperrt

Viele Pendler dürften am Morgen von der kurzfristigen Sperrung auf der Ringbahn überrascht gewesen sein. Wird die Ringbahnbrücke doch nicht gestützt? Wie es nun weitergeht, ist völlig unklar.
S-Bahn Berlin
S-Bahn Berlin, © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
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Der S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke am Dreieck Funkturm bleibt bis auf weiteres unterbrochen. Einen genauen Zeitplan will die bundeseigene Autobahn-Gesellschaft in der kommenden Woche vorlegen. 

Derzeit werde geklärt, ob die marode Autobahnbrücke zunächst gestützt oder direkt abgerissen werde, sagte der Technische Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Dirk Brandenburger. Man werde die Variante wählen, die die kürzeste Beeinträchtigung für den S-Bahn-Verkehr darstelle. 

Die S-Bahn-Strecke war am Donnerstagabend gegen 22.00 Uhr kurzfristig aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. "Bis zur Montage der Stütze muss der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden", hieß es in der Mitteilung der Autobahn GmbH zunächst. "Die erforderlichen Arbeiten beginnen unverzüglich."

S-Bahn an die Autobahn: "Jeder Tag Vorlauf hilft uns"

Brandenburger sagte nun, man sei zunächst davon ausgegangen, dass die Stützung das schnellere Verfahren sein werde. Jetzt werde der Abriss aber parallel mit in die Entscheidungsfindung einbezogen. Er sei zuversichtlich, in der nächsten Woche das weitere Vorgehen vorstellen zu können. 

Betroffen von der Sperrung zwischen Halensee und Westend sind die Ringbahn-Linien S41 und S42 sowie die aus Brandenburg kommende S46. Die S-Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die S-Bahnen werden über den Bahnhof Charlottenburg umgeleitet. Der Chef der Berliner S-Bahn, Peter Buchner, sagte bei einem Vor-Ort-Termin: "Wir sind die Leittragenden jetzt von der kurzfristigen Brückensperrung." 

An die Autobahn GmbH richtete er eine Bitte: "Jeder Tag Vorlauf hilft uns und ist wichtig, um unsere Fahrgäste gut informieren zu können." So kurzfristige Entscheidungen von einer Stunde auf die andere seien extrem schwierig - sowohl betrieblich, aber noch mehr in der Kundeninformation. Viele Kunden seien am Freitagmorgen noch nicht informiert gewesen. 

Ringbahnbrücke wurde vergangene Woche gesperrt

Hintergrund ist die marode Autobahnbrücke der A100, die vergangene Woche aufgrund eines sich ausbreitenden Risses im Tragwerk ebenso kurzfristig für den Autoverkehr gesperrt wurde. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte, sie bedaure die Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger. Aber: "Sicherheit ist ganz entscheidend." 

Sie habe ein Spitzengespräch unter anderem mit dem geschäftsführenden Bundesverkehrsminister, der Autobahn GmbH, dem Fernstraßenbundesamt sowie mit S-Bahn und Berliner Verkehrsbetrieben einberufen. Dieses solle zu einem Lenkungskreis führen, damit Entscheidungen sehr kurzfristig getroffen werden könnten.

Mit Blick auf die ebenfalls vergangene Woche gesperrte Westendbrücke sagte Brandenburger nun, dass der Abriss und Neubau der Brücke so schnell wie möglich vorgezogen werden sollten. Diese werde parallel zur Ringbahnbrücke betrachtet.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben (Symbolbild) | 27.03.2025 19:50

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