Direktzüge zu Städten
Vor 5 Tagen

Hafenlogistiker HHLA wächst wieder – dank Bahngeschäft

Nach einem schwierigen Jahr 2023 läuft es bei der Hamburger Hafen und Logistik AG inzwischen wieder besser. Beim Blick nach vorn herrscht mit Blick auf den Zollstreit aber auch Unsicherheit.
Burchardkai im Hamburger Hafen
Burchardkai im Hamburger Hafen, © HHLA
Nach enttäuschenden Geschäftszahlen im Jahr 2023 ist der Hamburger Hafenlogistiker HHLA im vergangenen Geschäftsjahr wieder gewachsen. Beim Umsatz verzeichnete das Unternehmen im Jahresvergleich ein Plus von 10,5 Prozent auf annähernd 1,6 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 22,7 Prozent auf 134,3 Millionen Euro. 

Direktzüge zwischen Häfen und Städten

Wesentlich für die Entwicklung war unter anderem das besser laufende Bahngeschäft der HHLA. Die Unternehmenstöchter Metrans (Tschechien) und Roland Spedition (Österreich) bieten Direktzüge zwischen Häfen und Städten an. "Wöchentlich fährt Metrans über 100 Züge zwischen Hamburg und Osteuropa", sagte die Chefin des städtischen Unternehmens HHLA, Angela Titzrath. Die Transportmengen stiegen um 13,2 Prozent. 

Der Containerumschlag trug dagegen nicht zum Wachstum bei: Mit annähernd 5,7 Millionen Standardcontainern lag er auf dem Niveau des Vorjahres. Die schwächelnde deutsche Wirtschaft habe sich bemerkbar gemacht, sagte Titzrath. 

Vom Jahresüberschuss blieben 32,5 Millionen Euro, nachdem die Anteile der anderen Gesellschafter abgezogen worden sind. 

Anhaltendes Wachstum erwartet

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die HHLA trotz der Sorgen wegen des Zollkonflikts mit den USA anhaltend Wachstum: Gerechnet wird einem Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 195 und 235 Millionen Euro. Da die Wirtschaft wieder stärker wachsen soll, rechnet das Unternehmen mit mehr Containerumschlag. 

Titzrath warnte aber vor einer Verschärfung des Zollstreits mit den USA. "Fakt ist, dass gegenseitige Hochschaukeln von Zöllen und Vergeltungszöllen muss schnell ein Ende haben", sagte die Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG. Zölle träfen vor allem Deutschland als Exportnation. Sie appellierte an die Politik, Gespräche zu führen und Verständigung zu suchen.

Verhandlungen zwischen USA und EU

Nachdem Trump seit Januar wieder US-Präsident ist, konfrontiert er Handelspartner fortlaufend mit neuen Zolldrohungen und Zöllen. Zwischen den USA und der EU liefen zuletzt Gespräche. Zuvor hatte die EU angekündigt, die Wiedereinführung von Zöllen auf US-Waren wie Bourbon-Whiskey, Spielkonsolen, Motorräder um zwei Wochen auf Mitte April zu verschieben.

Containerterminals in Hamburg, Tallinn, Triest und Odessa

Titzrath sagte, der internationale Zollkonflikt sei von der Wirtschaft antizipiert worden. Schon vergangenes Jahr habe der Handel mit den USA vor der Wiederwahl Trumps angezogen. Lager seien gefüllt worden. "Im Moment sehen wir darüber hinaus keine Auswirkungen", sagte Titzrath. Die HHLA befinde sich in einer "Schwebephase", weil nicht abzusehen sei, welche Zölle auch umgesetzt würden. 

Die HHLA ist in mehreren Geschäftsfeldern tätig. Am wichtigsten ist nach Umsatz betrachtet weiter das Containersegment. Das Unternehmen betreibt sechs Containerterminals: drei davon in Hamburg und drei im Ausland - in Tallinn, Triest und Odessa. Damit ist die HHLA vom Welthandel abhängig. 

Reederei MSC ungewohnt eher Randthema

Zu einem Randthema machte die HHLA das Thema Mediterranean Shipping Company (MSC). Die weltgrößte Containerreederei MSC stieg im November des vergangenen Jahres bei der HHLA ein. Der Deal war in Hamburg umstritten. Titzrath wich der Frage aus, wie hoch der MSC-Anteil am Umschlag künftig ausfallen werde.
© Lukas Müller, dpa | Abb.: HHLA | 26.03.2025 09:52

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