Der Alternativplan ermögliche es, dass auch nach dem November alle Verbindungen der drei Regionalexpresslinien bedient werden, die sich in Bremen kreuzen. Konkret geht es um die Linien RE1 Hannover - Norddeich Mole, RE8 Hannover - Bremerhaven-Lehe sowie RE9 Osnabrück - Bremerhaven-Lehe. Zusammen bilden sie das sogenannte Expresskreuz Bremen-Niedersachsen. Dort sind täglich knapp 40.000 Menschen unterwegs.
Neue Züge sollten bereits im Einsatz sein
Im November war bekannt geworden, dass sich die neuen Doppelstockzüge des Herstellers Alstom zum vierten Mal verspäten. Nach Unternehmensangaben wegen Materialengpässen. Die 34 Züge sollen nun ab dem ersten Quartal 2026 ausgeliefert werden. Ende 2026 sollen alle im Dienst sein. Eigentlich sollten sie längst unterwegs sein: Bestellt waren die Züge nach Angaben der Landesnahverkehrsgesellschaft für den Einsatz ab Dezember 2024.
Wegen der erneuten Verzögerung bei der Auslieferung stand das Expresskreuz ab kommendem Dezember zunächst ohne Züge dar, weil die bisher eingesetzten Züge der Deutschen Bahn anderweitig verplant waren. Der neue Plan sehe nun vor, dass einige DB-Züge doch noch länger im Expresskreuz unterwegs sind. Zudem kämen ersatzweise DB-Züge aus anderen Regionen sowie Züge eines privaten Anbieters zum Einsatz.
Weniger Komfort in Ersatzflotte
Neben weniger Sitzplätzen auf vielen Fahrten bedeute das für die Kunden auch weniger Komfort. So gebe es in den für die Linie RE9 vorgesehenen Züge keine Klimaanlage. WLAN gibt es in der Übergangszeit nur teilweise auf der Linie RE1. Auch das Einsteigen für Menschen mit Behinderung sei in den Fahrzeugen umständlich. Betroffene sollen sich deshalb vor Fahrtbeginn bei der Mobilitätszentrale anmelden.
Unter anderem der angespannte Markt für gebrauchte Züge, die auch ausreichend schnell sind, hätte das Aufstellen der Ersatzflotte kompliziert gemacht, hieß es. Obwohl nun ein Ersatzkonzept stehe, prüft die Landesnahverkehrsgesellschaft nach eigenen Angaben rechtliche Schritte gegen den Zugbauer Alstom.
Anschluss von Wilhelmshaven dauert noch
Wegen der noch fehlenden Züge sowie einer Baustelle am Hauptbahnhof Oldenburg fährt die Linie RE1 auch zunächst nicht nach Wilhelmshaven. Künftig ist geplant, dass aus Hannover kommende Züge auf der Linie in Oldenburg geteilt werden. Ein Zugteil soll wie bisher nach Norddeich Mole fahren, der andere nach Wilhelmshaven.
© dpa | Abb.: Alstom (Archiv) | 17.03.2025 12:44