Stadler hatte Anfang der Woche mitgeteilt, trotz guter Auslastung in den Werken unter erheblichem wirtschaftlichem Druck zu stehen. "Nach wie vor leiden wir unter den gravierenden Folgen des Zusammenbruchs der Lieferketten infolge der Pandemie, dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den daraus resultierenden Preissteigerungen für Energie und Rohmaterial", hieß es.
Es müssten nun einschneidende Maßnahmen beschlossen und umgesetzt werden, die auch den Berliner Standort beträfen. Der Schweizer Konzern beschäftigt in der Hauptstadt eigenen Angaben zufolge etwa 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Produziert wird dort unter anderem die neue und seit Jahren verspätete U-Bahn-Baureihe J/JK für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).
IG Metall befürchtet Stellenabbau und Teilschließung
Wie die Sparmaßnahmen konkret aussehen sollen, blieb zunächst unklar. Die Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) fürchtet einen Beschäftigungsabbau und hält auch die Schließung von Teilen des Standorts für möglich. Erst wenn dies vom Tisch sei, sei die Gewerkschaft bereit, über die Maßnahmen für den Standort zu verhandeln, teilte sie mit.
Von der wirtschaftlich schwierigen Lage des Unternehmens habe auch der Senat keine Kenntnis gehabt, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey am Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus. "Wir haben Ende letzter Woche davon erfahren." Es gehe nun darum, genauer zu erfahren, wie die Lage im Unternehmen genau aussehe und welche konkreten Maßnahmen geplant seien.
Die für diesen Sommer geplante Auslieferung der dringend benötigten neuen U-Bahnen an die BVG steht indes nicht zur Disposition. "Kunden von Stadler
Deutschland, laufende sowie zukünftige Projekte, bleiben von den Maßnahmen unberührt", teilte der Konzern mit. Auch am Lieferumfang ändere sich nichts, betonte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) im Abgeordnetenhaus.
© dpa | Abb.: Stadler (Archiv) | 28.02.2025 11:10