Doege sagte, der Bahnhof habe schlicht zu wenige Bahnsteiggleise. Erschwerend würden diese durch dort endende oder die Richtung wechselnde Züge unnötig lange blockiert.
Der nun präsentierte Vorschlag sieht eine neue zweigleisige Süd-Ost-Verbindung vor. Sie soll von Hamburg-Harburg über Heimfeld in einem Bogen unter der Elbe und den Hafen kommend den Hauptbahnhof mit vier zusätzlichen Bahnsteiggleisen unterqueren und nach Rothenburgsort führen. Mit den vorgeschlagenen vier neuen Gleisen entfallen die Blockaden laut Studie, da neue Direktverbindungen geschaffen werden. "Der Hauptbahnhof wird um 35 bis 45 Prozent entlastet", sagte Doege.
Linken-Politikerin Sudmann: Neuer Tunnel löst mehrere Probleme
Der sogenannte Hauptbahnhof-Entlastungstunnel löse mehrere Probleme gleichzeitig, ist die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Heike Sudmann, überzeugt. "Das Nadelöhr Hauptbahnhof erhält zusätzliche Gleiskapazitäten. Eine zweite Schienenelbquerung wird geschaffen, die in Notfällen – wir erinnern uns an den Lkw-Brand unter den Elbbrücken – auch als Ausweichmöglichkeit genutzt werden kann." Zudem werde der sogenannte Verbindungsbahn-Entlastungstunnel überflüssig und die geplanten riesigen Baugruben mitten in der Hamburger Innenstadt entfielen.
Die Baukosten für den Hauptbahnhof-Entlastungstunnel werden laut Studie auf rund vier Milliarden Euro beziffert. Derzeit wird mit rund 250 Millionen Euro für den laufenden Kilometer Doppelröhrentunnel kalkuliert. Bei einer Länge des Tunnels von 14,4 Kilometern seien das 3,6 Milliarden Euro. Für den Umbau des Hauptbahnhofs müsse man zwischen 300 und 500 Millionen Euro rechnen und für die beiden Zufahrtsrampen zum Tunnel etwa 150 Millionen Euro.
© dpa | Abb.: Deutsche Bahn AG / Jonas Wresch | 05.02.2025 13:26