Deutsche Bahn
Vor 4 Tagen

Ausschreibung für neuen ICE 5 bislang ohne Erfolg

Die Deutsche Bahn findet offenbar keinen Hersteller, der den neuen ICE 5 entwickeln und bauen möchte. Wie "t-online" und andere Medien diese Woche berichteten, ist eine Ausschreibung für den "ICE der Zukunft" bislang ins Leere gelaufen.
Siemens-Hochgeschwindigkeitszug mit dem Arbeitstitel Velaro Novo
Siemens-Hochgeschwindigkeitszug mit dem Arbeitstitel Velaro Novo, © Siemens Mobility
Demnach hat die Bahn bereits im Dezember 2023 eine Ausschreibung für den ICE 5 veröffentlicht, welche die Entwicklung, den Bau und die Zulassung einer neuen ICE-Generation vorsieht, die ab den 2030er-Jahren eingesetzt werden soll.

Bei der seit einem Jahr laufenden Ausschreibung sei jedoch bislang kein Angebot eingegangen, das den Anforderungen der Bahn entspricht, heißt es. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte dies gegenüber "t-online". Zuvor hatte der Branchendienst "Eisenbahn in Ö, D, CH" über die erfolglose Ausschreibung berichtet.

Beim ICE 5 sieht die Ausschreibung einen neuen Hochgeschwindigkeitszug mit maximal 940 Sitzplätzen und einer Länge von bis zu 400 Metern vor. Dieser soll mindestens 300 km/h schnell sein. Insbesondere die älteren ICE-Generationen ICE 1 und ICE 3 sollen durch die neue Generation ab dem Jahr 2030 abgelöst werden.

Die zukünftige ICE-Generation solle nach Bahn-Angaben mit einem neuen Innenraumkonzepten und weiteren Innovationen neue Maßstäbe setzen. Möglichst viele stufenlose, höhengleiche Einstiege sollen den Zugang für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste erleichtern. Auch die Energieeffizienz und die technische Zuverlässigkeit soll verbessert werden.

Mit der Ausschreibung wollte die Deutschen Bahn in erster Linie Siemens Mobility und Alstom ansprechen. Nach einer ersten Ausschreibung haben Siemens Mobility und Alstom gemeinsam mit der Deutschen Bahn jeweils ein voneinander unabhängiges Fahrzeugkonzept erstellt. Beide Hersteller sind bereits im Hochgeschwindigkeitsbereich tätig. Während Siemens die bisherigen ICE-Generationen entwickelt und gebaut hat, kommt von Alstom beispielsweise der TGV in Frankreich.

Die Ausschreibung der Deutschen Bahn umfasst Medienberichten zufolge einen Rahmenvertrag von bis zu 95 Fahrzeugen, wobei 33 in einer ersten Tranche geliefert werden sollten. Das Auftragsvolumen würde sich auf rund eine Milliarde Euro belaufen, kann jedoch abhängig von Angebot und Leistungsumfang noch stark variieren. 

Detlef Neuß, Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn, erklärte gegenüber "t-online", dass die Kosten eine Erklärung für das Scheitern sein könnten. Möglicherweise haben Verantwortliche im DB-Konzern das Projekt nach hinten gestellt. Auch nicht erfüllte oder zu teure technische Anforderungen könnten eine Rolle gespielt haben.
© schiene.de | Abb.: Siemens Mobility (Archiv) | 10.11.2024 08:42

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