Der Bahnhof an der Strecke Berlin - Frankfurt (Oder) soll näher an das Tesla-Werk gelegt werden. Ziel sei es, den gestiegenen Pendlerverkehr von Tausenden Tesla-Beschäftigten besser zu bewältigen sowie den Güterverkehr auf der Schiene auszuweiten. Die neue Station soll laut Planung der Bahn im Jahr 2026 in Betrieb gehen. Reptilien wie Zauneidechsen und Schlingnattern sollen vor Baubeginn umgesetzt und Waldameisen-Nester umgesiedelt werden.
Das Eisenbahn-Bundesamt teilte mit, die vorläufige Anordnung sei mit der Gemeinde Grünheide und dem Landesforstbetrieb abgestimmt worden. Mit dem Gesetz zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich habe der Gesetzgeber die Möglichkeit geschaffen, dass vorbereitende Maßnahmen zum eigentlichen Projekt bereits vor Erlass des Planfeststellungsbeschlusses in Angriff genommen werden können. Das Planfeststellungsverfahren befinde sich derzeit noch im Stadium des Anhörungsverfahrens.
Die Deutsche Bahn hatte angekündigt, dass am neuen Standort des Bahnhofes Fangschleuse vier Gleise für den Güterverkehr errichtet werden sollen, um den Industriestandort Grünheide weiter zu erschließen. Zudem werden rund 220 Meter lange Bahnsteigen gebaut, so dass auf der Linie RE1 auch längere Züge zum Einsatz kommen sollen.
Das Land rechnet für den Bau des Personenbahnhofs Fangschleuse derzeit mit Investitionen von knapp 60 Millionen Euro, wie das Verkehrsministerium mitteilte. Geplant sei, diese Kosten zu einem wesentlichen Teil über Bundesmittel zu refinanzieren. Der Bereich Güterverkehr werde nicht über das Land finanziert.
Derzeit hat Tesla in Grünheide rund 11 000 Beschäftigte. Das Unternehmen will die Produktion von angepeilten 500 000 Autos im Jahr auf eine Million im Jahr verdoppeln. Zuletzt wurden nach Angaben von Tesla rund 250 000 Fahrzeuge im Jahr produziert.
© dpa | Abb.: Tesla (Archiv) | 25.10.2023 15:51