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München bekommt XXL-S-Bahnen mit 200 Meter Länge

Die Deutsche Bahn will zur Entlastung des Nahverkehrs bis Ende der 2020er Jahre rund 90 neue S-Bahnen mit einer Länge von 200 Metern anschaffen. Dazu hat der Konzern am Donnerstag eine Designstudie vorgestellt.
Designstudie zur 200-Meter-S-Bahn für München
Designstudie zur 200-Meter-S-Bahn für München, © Neomind/DB
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Im Rahmen des mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) abgeschlossenen 1. Münchner S-Bahn-Vertrags will die Deutsche Bahn den Angaben zufolge rund 90 neue XXL-Züge anschaffen, "die Standards setzen werden", wie der Konzern mitteilte. So sollen erstmals in der Geschichte der deutschen S-Bahnen ab Ende der 2020er Jahre durchgängige 200-Meter-Züge in ICE-Länge zum Einsatz kommen. Die extralangen S-Bahnen würden rund zwölf Prozent mehr Kapazität bieten und über moderne Fahrgastinfotechnik verfügen.

Kurzfristig will die Deutsche Bahn im Verlauf des Jahres 2023 die Flotte der S-Bahn München mit 16 frisch modernisierte Züge der Baureihe 424 verstärken. Inzwischen abgeschlossen sei die Modernisierung aller S-Bahnen der Baureihe 423, teilte der Konzern mit.

Das in die Jahre gekommene S-Bahn-Netz in München stößt schon jetzt nicht nur mit Blick auf die Fahrgastzahlen an seine Grenzen. Insbesondere an der bisherigen Stammstrecke, auf der sämtliche Linien über mehrere Kilometer durch einen Tunnel durch das Zentrum der Landeshauptstadt fahren, kommt es immer wieder zu Störungen.

Insgesamt will die Deutsche Bahn mit den längeren Zügen, einer Digitalisierung der Signaltechnik und weiteren Maßnahmen die Münchner S-Bahn modernisieren. Um das vor allem an der Stammstrecke oft störungsanfällige Netz zuverlässiger zu machen, wolle man in den nächsten zehn Jahren zusätzlich rund 500 Millionen Euro investieren, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

So soll bis zum Jahr 2030 die Signaltechnik an der Stammstrecke digitalisiert werden. Zur Wartung der neuen Züge baue die Bahn zwei neue S-Bahn-Werke, eine neue Leitstelle am Ostbahnhof ist inzwischen fertig.

Die Bahn war besonders im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass die zweite Stammstrecke zur Entlastung des S-Bahn-Netzes mehr als drei Milliarden Euro teurer und mindestens sieben Jahre später fertig werden wird, als zuvor geplant. Damit würde die Strecke erst im Jahr 2035 in Betrieb gehen.
© schiene.de, dpa | Abb.: Neomind/DB | 17.03.2023 06:00

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