ITB 2023 Eröffnung
Älter als 7 Tage

DB: Urlaub mit Zug und Fahrrad an Bord immer beliebter

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie trifft sich die Reisebranche in diesem Jahr wieder in Berlin auf der Internationalen Tourismus-Börse ITB. Zur Eröffnung hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen nachhaltigeren und resilienteren Tourismus gefordert.
ICE 4 mit Fahrradabteil
ICE 4 mit Fahrradabteil, © Deutsche Bahn AG / Tobias Gromatzki
"Die Freiheit, die Welt zu erkunden, ist keine Rechtfertigung für ihre Zerstörung", sagte Habeck auf Englisch auf der Eröffnungsfeier der Leitmesse der internationalen Reisebranche in Berlin. CO2-Kompensationen seien indes nicht genug, um den Kurs zu ändern. Weitergehende Maßnahmen seien notwendig.

Zuvor hatte Habeck die Bedeutung des internationalen Tourismus für den wirtschaftlichen Wohlstand in zahlreichen Volkswirtschaften betont. "Weltweit hängt jeder zehnte Arbeitsplatz vom Tourismus ab", sagte er. "Die Pandemie hat uns das schmerzhaft vor Augen geführt." Doch die Klimakrise bedrohe diese Grundlage in vielen Ländern: Skigebiete ohne Schnee, absterbende Korallenriffe, Waldbrände, Dürren und Fluten seien dafür ein Zeichen.

DB baut touristisches Angebot im Sommer weiter aus

Wie die Deutsche Bahn am Montag vor dem ITB-Auftakt bekanntgab, bietet der Konzern auch in diesem Sommer wieder ein erweitertes Angebot für Reisen zu touristischen Zielen in allen Himmelsrichtungen. Neben zusätzlichen Verbindungen nach Norden, an die ostfriesische Küste und nach Kopenhagen, fahren ab April mehr Züge zwischen Berlin bzw. Dresden und Ostseeküste bis nach Rügen sowie nach Rostock und Warnemünde.

Ab 11. Juni wird es zusätzliche Fahrten nach Warschau und ab 8. Juli aus Frankfurt (Main) eine neue Verbindung samstags nach Bordeaux geben. Den Süden steuert DB Fernverkehr ab Ende Mai samstags mit einem Sprinter von Berlin nach Garmisch an, im Sommer geht es auch direkt in den Schwarzwald und die Bodenseeregion.

Mehr Kapazität für Bahnreisen mit dem Rad

Mit einer Rekordanzahl von 570.000 transportierten Fahrrädern im Jahr 2022 allein im Fernverkehr stieg die Zahl der Fahrräder in ICE- sowie IC- und EC-Zügen nach Angaben der Deutschen Bahn deutlich. Im Vergleich zum Jahr 2019 wuchs die Zahl der beförderten Fahrräder im Fernverkehr um 45 Prozent. Auch das Bahnfahren liegt weiter voll im Trend: Der Januar 2023 war im Fernverkehr der umsatzstärkste Januar aller Zeiten. Der Jahresauftakt übertraf sogar den des Spitzenjahres 2020. Damals sorgte die von 19 auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuer für einen Nachfrageschub. 

Die Nachfrage nach Fahrradstellplätzen in den Fernverkehrszügen der DB stieg im Jahr 2022 innerdeutsch um rund zwölf Prozent an, im internationalen Fernverkehr sogar um mehr als 40 Prozent. Erstmals bietet die DB in ihren Fernverkehrszügen jährlich Platz für mehr als 1,5 Millionen Fahrräder, teilte der Konzern mit.

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, baut die DB das Angebot weiter aus: Mit acht Stellplätzen pro Zug ermöglicht der neue ICE 3neo seit Dezember 2022 die Fahrradmitnahme im Hochgeschwindigkeitsverkehr bis 300 km/h. Noch komfortabler wird das Reisen mit Rad mit dem ICE L. Dieser neu konzipierte ICE ermöglicht Reisenden ab Herbst 2024 einen stufenlosen Einstieg in den Fernverkehr. Neben der Verbindung Berlin–Amsterdam kommt der ICE L künftig auch auf den touristischen Verbindungen nach Sylt und Oberstdorf zum Einsatz.

Die Deutsche Bahn auf der ITB 2023

Mehr Bahn für alle – so lautet das Angebot der DB auf der ITB. Den Blick in die Zukunft des Reisens wirft die Bahn im Hub27 der Messe Berlin u. a. mit den Themen "Reisen in Deutschland und Europa", den Interrailangeboten im 51sten Jahr ihres Bestehens und dem "Fahrtziel Natur". DB Connect als Anbieter von Lösungen im Mobilitätsmanagement stellt mit Call a Bike einen der größten Bikesharing-Anbieter in Deutschland vor.

Erste Messe nach Corona

Die Messe steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Tourismusaufschwungs nach der Corona-Krise. "Die Talsohle aus dem Jahr 2021 ist endgültig durchschritten", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig. "Unsere Erwartung ist, auf dem Umsatzniveau des Rekordjahres 2019 (...) abzuschließen."

Es ist das erste Treffen der Reisebranche nach der Pandemie. Im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren steht die ITB (7. bis 9. März) nun nur noch Fachbesuchern offen. Gastland ist in diesem Jahr Georgien.
© schiene.de, dpa, Deutsche Bahn | Abb.: Deutsche Bahn AG / Tobias Gromatzki | 07.03.2023 06:03

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